Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) nimmt u. a. eine wichtige Rolle bei der Verdauung ein. Sie liegt im oberen Bauch und produziert Enzyme, die für die Verdauung wichtig sind (Verdauungsenzyme). Der sogenannte Verdauungssaft, der diese Enzyme enthält, wird an den obersten Darmabschnitt, den Dünndarm, abgegeben. Hier sorgt er dafür, dass Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette aus der Nahrung gespalten werden. Die Spaltung ist zum einen wichtig, da diese Bestandteile nur in dieser Form über den Darm aufgenommen werden können und zum anderen dafür, dass nur vollständig verdaute Nahrung in die tieferen Darmabschnitte gelangt. Die Bauchspeicheldrüse bildet darüber hinaus wichtige Hormone (z. B. Insulin), die an der Blutzuckerregulation beteiligt sind.
Durch Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse kann es zu einer verminderten Produktion der Verdauungsenzyme kommen. Die Folge daraus ist, dass die Nahrung nur unzureichend gespalten wird und in dieser Form tiefere Darmabschnitte erreicht. Hier wird sie dann durch Fäulnisbakterien zersetzt, wodurch Gase entstehen, die wiederum Blähungen, Schmerzen und Völlegefühl verursachen können. Die Symptome, zu denen auch Verstopfung, Durchfall oder starke Oberbauchschmerzen zählen können, treten meist kurz nach dem Essen auf. Weitere Merkmale sind der helle, schaumig und schmierige Fettstuhl (Steatorrhoe), der zusätzlich durch einen sehr unangenehmen und stechenden Geruch gekennzeichnet ist.1
Diagnostiziert wird eine Bauchspeicheldrüsenschwäche (exokrine Pankreasinsuffizienz, die mit einer ungenügenden Produktion von Verdauungsenzymen einhergeht) durch einfache Laboruntersuchungen des Stuhls. Die anschließende Behandlung ist eine Enzymsubstitution, was bedeutet, dass Betroffene die fehlenden Verdauungsenzyme als Tablette einnehmen.1